St.-Marien-Kirche

Die St.-Marien-Kirche ist eine einschiffige, gotische Backsteinkirche und steht auf dem alten Friedhof im ursprünglichen Dorfzentrum. 
Sie wurde im Jahr 1371 nach der zweiten Pestwelle im damaligen Erzbistum Bremen, der sogenannten „Kinderpest“, als Kapelle mit drei Jochen errichtet.
Die drei östlichen Gewölbe sind der älteste Bauteil des Gebäudes. Als die Kapelle 1451 zur Pfarrkirche erhoben wurde, wurde sie nach Osten um ein Chorquadrat und eine Apsis verlängert. 
Der Westturm folgte um 1500. 1910 wurde eine Sakristei angebaut.

Die Deckengemälde

Die Gewölbefelder des ältesten Bauabschnitts weisen bedeutende Kalkmalereien aus dem frühen 15. Jahrhundert auf. 
Im mittleren Gewölbe ist ein Pestzyklus dargestellt, darin auf der Ostkappe der "Loxstedter Totentanz": 
Mann und Frau sind als reiches, höfisches Paar in der damaligen Mode gekleidet, abgebildet. 
Das Spruchband über der Frauendarstellung lautet: lust unde vrolichheit begehrik uppe düsser erde (= neuhochdeutsch etwa: „Lust und Fröhlichkeit begehre ich auf dieser Erde“). 
Das Spruchband über der männlichen Figur wiederholt den Satz. Zwischen beiden steht der Tod. 
Das Spruchband über dem Tod lautet: O Minsch an de Erden wat ick bün dat wisstu werden (= neuhochdeutsch etwa: „O Mensch auf der Erde: was ich bin, das wirst du werden“).
Der Totentanz ist eingebettet in Darstellungen typischer Heiliger, die gegen die Pest und um ein seliges Sterben angerufen wurden: Auf der Nordkappe wird das Martyrium des Heiligen Sebastian dargestellt,
auf der Südkappe das des Heiligen Stephanus. Die Westkappe trägt eine Darstellung der Heiligen Christophorus und Rochus. 
Das dritte Gewölbe überspannt den ehemaligen Altarraum der Kapelle. Es zeigt auf der Ostkappe eine Darstellung des Jüngsten Gerichtes, die nur noch in Teilen erhalten ist, auf der Nordkappe den Himmel, gegenüber die Hölle.
Das Gewölbe des Chorquadrats von 1451 wurde im Zeitgeschmack des damals einsetzenden Annenkultes auf der Ostseite mit einem Bild der Heiligen Sippe ausgemalt.
Die übrigen Motive im neuen Chor sind im Norden die Georgslegende, im Süden die Anbetung Jesu durch die Heiligen Drei Könige und im Westen die Erschaffung Evas, der Sündenfall und die Vertreibung aus dem Paradies.

Altar und Taufbecken

Der Altar wurde 1700 als Schriftaltar in barockem Stil vermutlich vom Stader Tischler Jacob Helmers errichtet. Noch ursprünglich ist die Darstellung des letzten Abendmahls auf der Predella. 
1798 wurden die Schrifttafeln durch Ölgemälde ersetzt: von unten nach oben eine Darstellung der Kreuzigung, Jesus in Gethsemane und die Kreuzabnahme.
Das Taufbecken stammt vom Ende des 18. Jahrhunderts.

Orgel

Die Orgel ist das letzte Werk des Glückstädter Orgelbauers Matthias Schreiber, der während des Baus 1771 in Loxstedt starb und auch dort beerdigt wurde. 
Von allen seinen Werken hat sie noch den größten Bestand an originalen Pfeifen. Die Stimmung ist 7/8 über dem Kammerton a. 
Fertig gestellt wurde sie erst rund 20 Jahre nach Baubeginn durch Johann Georg Wilhelm Wilhelmy und Johann Wolfgang Witzmann (1789).
LINK zu einer ausführlicheren Beschreibung: http://www.nomine.net/loxstedt-st-marien

Weitere Ausstattung

Das einzige farbige Fenster ist eine Arbeit aus dem Jahr 1920 und zeigt das Ostergeheimnis.
Bemerkenswert sind die Wappentafel der Familien von Düring und von der Lieth aus dem Jahr 1575 und die Grabplatte des Arp von Düring aus dem Jahr 1592. 

Offene Kirche

Die Marienkirche kann derzeit am besten im Rahmen eines Gottesdienstes besucht werden. Kirchenführungen können im Pfarramt (Tel. 04744-2667) oder im Kirchenbüro (Tel. 04744-2319) vereinbart werden.
Gerne möchten wir die Kirche weiter für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Dafür suchen wir ehrenamtliche "Kirchenöffner", die sich vorstellen können, regelmäßige Öffnungszeiten zu begleiten.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte ebenfalls ans Pfarramt.